Samstag, 3. Februar 2018

Weihnachten auf den Corn Islands

Zu Weihnachten haben wir uns Urlaub von der Reise gegönnt und sind in die Karibik geflüchtet. Da unser Flug von Managua zur Großen Maisinsel (Big Corn Island) etwas Verspätung hatte, sind wir erst in der Dunkelheit mit dem Speedboot zur Kleinen Maisinsel (Little Corn Island) gedüst. Das war ziemlich abenteuerlich, wellig und nass. Um potenziellem "Umzugsstress" über Weihnachten vorzubeugen, haben wir ganz untypisch für uns tatsächlich ganze 5 Nächte an einem Ort vorgebucht (wäre aber nicht nötig gewesen). Auf Little Corn gibt es keinerlei motorisierten Verkehr, so kann man mal  richtig die Ruhe und Entschleunigung genießen. An einem Tag kann man aber auch ganz ohne Eile einmal um die ganze Insel wandern und passiert dabei wunderschönen Dschungel und traumhafte Sandstrände eingerahmt von türkisblauem Meer. Auch das Dorf und die Einheimischen sind wie sich das für die Karibik gehört entspannt; einzig allein die Freude der Kinder an Silvesterknallern (wie in Deutschland auch) trübte etwas die Inselidylle. Gesprochen wird zum Großteil Kreol-Englisch, was nicht immer so einfach zu verstehen ist. 
Außer ein paar bunten blickenden Lichterketten und Plastiktannen gab es nur selbstgebastelte Weihnachtsdekoration aus Plasteresten zu sehen. Ein paar Touristencafes spielten gelegentlich Weihnachtsmusik, sodass bei 28 Grad und Sonnenschein schon Stimmung aufkam jedoch keine typische "deutsche" Weihnachtsstimmung. Am meisten haben wir genossen, dem damit verbundenen Konsumwahn komplett entflohen zu sein. Stattdessen sind wir wortwörtlich abgetaucht - ins nahe gelegene Riff. Dort gab es viel zu sehen von Schildkröten über Langusten, bis zu Shrimps, Barrakudas und Rochen. Unser Favorit war der Nachttauchgang, wo man ganz ohne Lichtquelle die Biolumineszenz bewundern konnte. Außerdem haben wir dort zum ersten Mal "string of pearl" gesehen, eine Art schillernde Unterwassergirlande (die eigentlich ein Wurm ist).
Kulinarisch haben wir die Weihnachtstage mit Hummer und Rondon/Rundown, einem traditionellen karibischen Eintopf mit Fisch, Garnelen, Yuka, Platano, Süßkartoffel und Hummer in Kokosmilch, gefeiert - ausgesprochen lecker! Und als würdigen Weihnachtsnachtisch gab es sogar Lebkuchen beim Bäcker.



















Nach fünf Tagen auf Little Corn fiel der Abschied schon schwer, darum haben wir noch  zwei Tage auf Big Corn drangehängt, um unseren karibischen Inseltraum langsam ausklingen zu lassen. Die deutlich größere Insel bietet ebenfalls Traumstrände und türkisblaues Meer. Zusätzlich kamen uns die Einheimischen noch etwas netter vor (wahrscheinlich weil sie viel weniger Touristen "ertragen" müssen). Hier wird es zu Fuß schon deutlich länger, dafür gibt es günstige Taxis. Wir waren auch auf Big Corn nochmal kurz tauchen und haben einen wunderschönen Bartfisch unter einer Marienstatue gefunden. 
Das entspannte Inselleben hat uns sehr gut gefallen und war auf jeden Fall ziemlich unterschiedlich vom Rest von Nicaragua. Um endlich mal etwas ab vom "gringo Trail" ("Pfad der weißen Touristen") zu gelangen, sind wir als Einzige aus dem Flieger statt nach Managua nur bis Bluefields geflogen...


















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