Montag, 27. November 2017

Hopkins - Placencia

Unsere letzten Tage in Belize ging es nochmal an die Küste. Von Hopkins starteten wir zu Tauchexkursionen in das "South Water Caye Marine Reserve" und zum Glover's Atoll, wo wir die fast unberührte Unterwasserwelt genießen durften. Hopkins ist ein noch sehr ursprünglicher Fischerort, in dem man viel von der Garifuna - Kultur erlebt. Die Garifuna sind frühere Afrikaner, die während der Kolonialzeit als Arbeitskräfte in die ehemaligen Kolonien gebracht wurden. Das beinhaltet neben der typischen, sehr schmackhaften Küche mit viel Kokosmilch und Gerichten wie Huduto, Bundiga sowie Tapado natürlich auch die Musik, die abends mit rhythmischen Trommeln zu hören war. Wir hatten eine sehr angenehme Unterkunft direkt am Strand mit dem perfekten Meeresblick, doch leider hatten wir zu wenig Zeit für die Hängematten, da wir ständig im oder besser unter Wasser waren... Da gab es Haie, Schildkröten, Aale, Barracudas und unzählige weitere große und kleine Fische zu sehen.











Bei unserem kurzen Stop in Placencia erwischten wir leider einen regneischen Tag. Der strahlende Sonneuntergang war dann aber ein versöhnlicher Abschied von Belize. 

Wir fuhren wieder im alten Schulbus die Küste nach Süden bis Puncta Gorda, wo wir mit dem Boot nach Guatemala übersetzten.. 





We ❤️ Belize. Auf Wiedersehen.


Sonntag, 26. November 2017

San Ignacio

Im alten ausgemusterten amerikanischen Schulbus ging es bei karibischen Rhythmen in das grüne Hinterland von Belize. Wir passierten die unscheinbare Hauptstadt Belmopan und ganz viel Grün. 
Unser nächstes Ziel war San Ignacio, wo wir in der wunderschönen Maya Mountain Eco-Lodge sehr herzlich aufgenommen wurden. Rings um unser kleines Häuschen im Dschungel tummelten sich oft Eichhörnchen, Kolibris undnviele andere Tierchen. Besonders das sehr abwechslungsreiche und landestypische Essen, was zum Großteil im eigenen Garten kultiviert wurde, hat uns begeistert. Auch über die Pflanzenwelt und deren vielfältige Nutzung gerade auch im medizinischen Bereich haben wir einiges lernen dürfen. Viele der Einheimischen, die wir getroffen haben, sind sehr stolz auf die Naturschätze ihres kleinen Landes. Schon lange stehen weit über 40% der Land- und Meeresfläche als verschiedene Reservate oder Schutzgebiete organisiert unter Schutz.
Als kulturelle Höhepunkte haben wir die Maya-Ruinen von Caracol und Xunantunich besichtigt. 
Nach Caracol kommt man nur mit einem guten Allradfahrzeug, viel Zeit (2h für knapp 60km) und einem Guide. Unser Guide John hat uns einen tollen Einblick in die Geschichte, Tier- und Pflanzenwelt sowie ein Gefühl für die gigantischen Ausmaße einer der größten Mayastätten gegeben. Caracol bedeutet übersetzt Schnecke und hat seinen Namen bekommen aufgrund der großen Anzahl an Schneckenhäusern, welche überall zu finden sind. Die ganze damalige Stadt umfasste über 200km2 und über 150.000 Einwohner (doppelt so viele wie die größte Stadt Belize-City heute). Mit über 36.000 bisher entdeckten Strukturen ist es die umfangreichste  historische Mayasiedlung, wobei aber nur etwa 3% freigelegt sind. Der Sky Palace Canaa ist mit seinen 43m bis heute das höchste Gebäude in Belize. Durch den mehrstufigen Aufbau ist der Blick nach unten aber nicht ganz so angsteinflößend wie in Xunantunich. 









Überraschenderweise waren wir fast die einzigen Menschen den ganzen Tag, abgesehen von den Armeeposten, welche die grüne Grenze zu Guatemala absichern. Es geht wohl primär darum zu verhindern, dass wertvolle Tiere und Pflanzen entwendet werden. Denn der Blick nach Guatemala zeigte leider deutlich, dass dort der Wald bereits komplett gerodet wurde. 
Um den langen Rückweg etwas aufzuteilen haben wir noch eine der Hunderten Höhlen besucht und sind zum Sonnenuntergang eine Runde im Fluss baden gegangen. Von sehr freundlichen Einheimischen haben wir sogar ein kühles Bierchen dazu geschenkt bekommen ;) 
Insgesamt empfanden wir die Leute in Belize als extrem freundlich und hilfsbereit; hier grüßt man sich noch gegenseitig und wir haben alles als erfrischend unaufdringlich wahrgenommen.  Zu keinem Zeitpunkt wollte uns irgendjemand übers Ohr hauen und die Preise waren zur Abwechslung mal wie im Reiseführer angegeben stabil oder sogar günstiger. Insgesamt ist Belize aber natürlich etwas teurer als die umliegenden Länder, weshalb viele Rucksackreisende einen Bogen um dieses wunderschöne kleine Land machen.

In San Ignacio haben wir außerdem ein Iguana Sanctuary besucht, wo grüne Iguanas aufgenommen und aufgepäppelt werden, bevor die vegetarischen Echsen dann wieder in die Freiheit entlassen werden. Diese kleinen Krabbler sind leider bedroht, da sie zum Teil als Haustier oder potenzielles Grillfleisch von Einheimischen benutzt wurden.




Zur Maya-Stätte Xunantunich kommt man einfach mit dem Bus, einer kostenlosen handbetriebenen Flussfähre und einer kleinen Wanderung. Schon auf den ersten Metern des Parkes haben wir ein Pärchen Tukane, Brüllaffen und sogar eine Tarantel beobachten dürfen. Die Siedlung Xunantunich hatte ihren Höhepunkt in der klassischen Periode um 800AD. Am eindrucksvollsten ist die ca 40m hohe Ruine, die El Castillo genannt wird. Der 360-Grad-Blick von dort oben über die Umgebung ist wirklich atemberaubend - genau wie der Auf- und Abstieg.
Überraschenderweise wurden wir Zeugen davon, wie ein Brüllaffe beim Sprung durchs Geäst samt Ast ca. 15m in die Tiefe gestürzt ist. Danach war der Kleine ganz schön benommen, aber glücklicherweise schien er es ohne größere Verletzungen überstanden zu haben.





Nach all dem Klettern haben wir noch das berühmte Gericht mit der "royalen Ratte" (Gibnut) verkostet, was wirklich sehr lecker in einer Art Gulasch zubereitet wurde. Und auch die kleine Maya-Stätte Cahal Pech haben wir uns noch angeschaut.
Zum Abschluss sind wir in die Maya-Unterwelt abgestiegen in die Höhle Aktun Tunichil Muknal (kurz ATM-Cave). Wie viele der umliegenden Höhlen wurde diese von den Maya als Kultstätte genutzt, da sie Höhlen als Eintrittspforten in die Unterwelt sehen. Bevor man bei den Maya in den "Himmel" aufsteigt und vielleicht irgendwann wieder auf die Erde kommen darf, muss man durch die Unterwelt - wobei an beiden Orten mehrere Prüfungen auf einen warten bevor man jeweils ein Level aufsteigt. Neben Menschen und Tieren haben auch handgemachte Gegenstände für die Maya eine Seele, welche nur "weiterreisen" kann, wenn man sie frei lässt - deshalb hat auch jeder Tonkrug mindestens einen kleinen handgemachten Sprung irgendwo.
Die gesamte Tour war richtig spannend und mystisch. Es ging schwimmend und kletternd erst durch den Fluss und dann durch die Höhle, bis wir nach vielen unterirdischen Metern die früheren Opferstellen erreichten. Neben wunderschönen Felsformationen, Stalagtiten und Stalagmiten kann man da noch Orginalskelette und erhaltene Opfergefäße sehen. Man wandelt sozusagen direkt durch archäologische Fundstücke. Leider ist es nicht mehr erlaubt Fotoapparte o.Ä. mit hineinzunehmen, da schon mehrfach unvorsichtige Touristen ihre Kameras auf die Fundstücke fallen lassen haben... 
Wir werden uns aber auch so auf jeden Fall an diese einmalige Tour erinnern...





Samstag, 18. November 2017

San Pedro - Ambergris Caye - Belize

Weiter ging es von Tulum nach San Pedro via Belize City - also 7h im komfortablen ADO Bus mit Temperaturen wie im Kühlschrank und dann aufs Boot. An der Grenze hatten die Mexikaner auch interessante Ausreisegebühren parat, natürlich ohne Ausschilderung und "solo efectivo" (nur Cash). Aber obwohl unsere Pesos nicht ganz ausreichend waren, haben wir doch einen Kompromiss finden können  ;)
Von Belize City sind wir  mit der letzten Fähre in die lauwarme karibische Nacht nach San Pedro aufgebrochen, mit Wetterleuchten in der Ferne. Nachdem uns letztes Jahr die kleinere entspannte Nachbarinsel Caye Caulker begeistert hat, haben wir diesmal beschlossen der größeren und bekannteren Insel Ambergris Caye eine Chance zu geben. Schließlich wurde San Pedro und "La isla bonita" schon in den 80er Jahren von Madonna besungen. Heute ist von damaliger Inselromantik leider nicht mehr allzuviel zu spüren. Im Vergleich zu Caye Caulker mit seinen Sandwegen gab es in San Pedro erschreckend viel Verkehr, hauptsächlich Golfcarts. Doch da wir hauptsächlich unter Wasser waren, hat uns das nicht weiter gestört. Im zweitgrößten Barriereriff der Welt bzw. dem größten der nördlichen Hemisphere gibt es unglaublich viel zu entdecken. In das legendäre Great Blue Hole haben wir uns letztes Jahr schon getraut und vor allem die großartigen Tauchgänge im Lighthouse Reef haben uns damals Lust auf "mehr Meer" gemacht. Im Ambergris Hausriff und im Hol Chan Marine Reserve durften wir neben unzähligen Fischen und Korallen auch viele große Ammenhaie ("nurse sharks"), Rochen, Hummer, Shrimps und Meeresschildkröten beobachten. Lediglich der obligatorische Stopp in der Shark Ray Alley hat uns nicht zugesagt.  Wo früher Fischer ihren Fang gesäubert und damit gehäuft große Raubfische wie Haie und Rochen angelockt haben, haben heute viele Ausflugsboote das "Anfüttern" übernommen. Leider war auch der Umgang einiger Urlauber und (nordamerikanischer) Taucher mit den Tieren teilweise schockierend (an den Flossen ziehen etc.) 
Aber alles hat seine zwei Seiten - so auch der Tourimus, die Haupteinnahmequelle für Belize...  Viel touristische Infrastruktur bedeutet auch exzellente Optionen zum Essen, Schlafen und Tauchen und das alles immer mit einem traumhaften Blick auf das Meer und sehr schöne Strände. Die karibische Gelassenheit der Leute ist auf jeden Fall noch zu spüren. Insgesamt ist das kleine Land Belize komplett anders als seine Latino-Nachbarn und man fühlt sich eher wie auf einer Karibikinsel. Man merkt nicht nur an der Landessprache Englisch den britischen Einfluss (ehem. Britisch-Honduras), sondern auch an der leckeren kreolischen Küche und dem Reggae-Soundtrack im Hintergrund :)









Dienstag, 14. November 2017

Cenoten

Auf der Halbinsel Yucatan gibt es keine Flüsse, die Regen abtransportieren, sondern nur ein gigantisches unterirdisches Höhlensystem, welches an unterschiedlichen Stellen an die Oberfläche kommt. Diese mit Süßwasser gefüllten Karsthöhlen heißen Cenoten und können teilweise betaucht werden. Dieses Jahr waren wir glücklicherweise auch beide fit genug um abzutauchen. Es war schon eine kleine Überwindung im Dunkeln zu tauchen, aber Roxy hat uns durch alle Engstellen gut durchgelotst. Die Tauchgänge in diesem unterirdischen System waren sehr eindrucksvoll, vor allem die Lichteffekte im kristallklaren Wasser - wie Laserstrahlen in sonst absoluter Dunkelheit. Auch das Durchmischen von Süß-und Salzwasser - genannt Holocline - ist als Grenzschicht genau zu erkennen, teilweise verschwimmt das Bild so unter Wasser. Es gibt natürlich weniger Fische zu sehen, dafür aber einige Fossilien und sogar ein kleines Krokodil. Wir werden trotzdem eher keine Höhlentaucher ;) ...und freuen uns schon wieder auf die bunten Korallenriffe!





Sonntag, 12. November 2017

Tulum

Tulum

Wir sind gesund und munter in Tulum angekommen. Da wir uns ja schon ein wenig vom letzten Jahr auskannten, haben wir uns wieder im Casa Sofia eingenistet mit wunderschönem Innenhof und entspannter Dachterrasse. Kulinarisches Highlight waren für uns die mexikanischen Grillspezialitäten bei El Asadero. Wir waren wieder mit dem Rad unterwegs und haben am wunderschönen weißen Sandstrand von Tulum entspannt und zum kulturellen Ausgleich die Maya-Ruinen an der Küste besichtigt. Vom Día de los Muertos haben wir diesmal in Tulum kaum etwas bemerkt. So haben wir Flo's Geburtstag mit unserer Freundin Roxy und ihrem Hündchen Cuyo verbracht und einen faszinierenden Einblick in die Unterwasserwelt von Yucatan genossen (siehe nächster Eintrag)...










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Mittwoch, 8. November 2017

Mexiko again

¡Hola amigos!

Wir sind gut in Cancun gelandet - leider hat unser Gepäck den Weg nicht so schnell gefunden, sodass wir gezwungenermaßen unseren ersten Tag mit Shoppen verbringen mussten - und jetzt noch mehr Gepäck haben... Dann gings aber endlich los und wir konnten zur Isla Holbox reisen, um erstmal ein wenig Urlaubsstimmung aufkommen zu lassen. Weißer Sandstrand, Palmen, türkisblaues Meer und tolles Essen&Trinken :) Nur die vielen Pfützen nach dem heftigen Regen vor einigen Tagen haben die Sandwege der Insel teilweise in eine ganz schöne Schlammpiste verwandelt. Wir sind ausgiebig gewandert am Strand und durch die Mangroven und haben viele Vögel inklusive den karibischen Flamingos zu sehen bekommen. Sogar Delfine und einen Oktopus konnten wir sichten. Nur um die Walhaie zu beobachten, die jedes Jahr nach Holbox kommen, war die Saison leider schon vorüber.
Auf dem Weg zurück über Cancun haben wir uns mal kurz die bekanntesten Strände und die damit einhergehenden Betonberge in der Zona Hoteleria angeschaut - und waren froh, dass wir wieder in unser kleines Eco-Hotel flüchten konnten ;) Der Strand dort ist zwar wirklich sehr schön, doch die Riesenhotels und Shopping Malls sind nicht so unser Geschmack. Aus unserem eigentlichen Plan, uns das Unterwasser-Museum MUSA beim Tauchen anzuschauen, wurde leider nix. Der Hafen blieb trotz blauem Himmel und Sonne aufgrund von Wind und Wellen geschlossen. Na ja vielleicht das nächste Mal.
Weiter geht's dann mit Tulum, wo wir endlich - vom Wetter unabhängig - in eine Cenote abtauchen werden...