Wir hatten eine schöne Fahrt im Nachtbus von Cordoba nach Corrientes. Zum ersten mal haben wir die breiteren Stühle (Cama) gebucht. Das waren zwar 3 Euro mehr, aber ich fand das hat sich für eine 12 h Busfahrt gelohnt. Stefanie empfand es als zu viel Platz. Wenn man auf die 30 zu geht scheint man einfach breiter zu werden.
In Corrientes haben wir dann Erfahrungen im Tandem fahren gesammelt. Am Rio Parana gab es eine schöne Uferpromenade und etwas Sandstrand, der bis zu 25m breit ist. Zur Zeit ist immer noch etwas Hochwasser, da waren es nur 10m. Hat dennoch viel Spass gemacht im Sand zu spazieren. Zum krönenden Abschluss unseres Aufenthaltes waren wir noch Fisch essen, Pacu und Surubi, gleich frisch aus dem Rio Parana, sehr schmackhaft.
Von Corrientes ging es gegen Mittag mit dem Bus weiter nach Mburucuya, wo wir gegen Nachmittag angekommen sind. In Mbukuya wollten wir den gleichnamigen Nationalpark besuchen, was nicht ganz einfach ist, da es keinen öffentlichen Transport zum oder am Park vorbei gibt. In der Rangerstation wurde uns empfohlen es mit trampen zu probieren und glücklicherweise waren wir noch nicht mal aus dem Ort rausgelaufen, da hat uns schon der erste Farmer bis zur nächsten Abzweigung mitgenommen. Und etwas später durften wir auf der Ladefläche eines Pickups mitfahren, der uns direkt bis zum Park brachte. Im Park haben wir dann 3 Nächte gezeltet. Leider hatte auch der argentinische Winter mit Frischluft vom Südpol, außergewöhnlich an Kraft gewonnen, sodass wir in der Nacht nur knapp über Null Grad Celsius, vielleicht auch etwas weniger, hatten. Dafür gab es viel zu sehen: Vögel, Pflanzen, Füchse, Gürteltiere... Nette Bekanntschaften und Leidensgenossen gab es dann auch noch und nicht zu vergessen der fantastische Vollmond bei sternenklarer Nacht...
Für den Rückweg war der Plan ähnlich, nur das der Verkehr in unsere Richtung leider etwas schlechter war und wir ca 2h zu Fuss unterwegs waren bis wir einen Lift bekommen haben.
Von Mburucuya ging es über "Quadro Boca", einer Kreuzung am Highway, mit dem Bus nach Mercedes de Corrientes. Zum Glück hat es nicht zu lange gedauert, denn mit einsetzender Dunkelheit haben auch dort die Temperaturen deutlich nachgelassen.
Nach einer kurzen Nacht in Mercedes und Proviant-Einkäufen sind wir gegen Mittag nach Carlos Peligrini am Reserva Provicial Ibera gefahren. Das ist eine riesiege Süßwasserlagune, in der es unzählige Aligatoren, Carpinchos ("Wasserschweine"-größtes Nagetier der Welt) und viele Vögel zu sehen gab. Glücklicherweise haben wir noch 2 Nächte gezeltet und das Winterwetter richtig ausgekostet ;) Auf dem Zeltplatz hatten unsre Nachbarn gleich Mitleid und haben uns ihren Riesengaskocher geborgt. Bei einer Bootsexkursion haben wir viele nette Leute kennengelernt. Eine argentinische Familie hat uns am Abend zu unserem ersten echten argentinischen "Asado" eingeladen, ein Fleischgelage am Grill mit vielen Leuten, guter Stimmung und Wein :) Die Argentinier filetierten die Kuh auch nicht vorher, sondern haben einfach einen halben Brustkorb und Rücken auf den Grill geworfen und es hinterher zerlegt. Drei Hühner wurden dann noch als Mitternachtssnack vorbereitet. Dazu gabs es Gitarrenmusik und viel Gesang und auch ein bisschen Chamame wurde getanzt.
Auf der Grillparty haben wir viele Leute kennengelernt, auch eine nette Familie, die uns mit zurück in die Stadt genommen hat. So konnten wir auf den einzigen Bus - früh um 4Uhr - verzichten und hatten noch viel Spaß. Sehr nette Leute, diese Argentinier. Dann sind wir von Mercedes mit dem Bus nach Paso de los Libres an der Grenze zu Brasilien und von dort weiter nach Posadas gefahren.
0.30 Uhr in Posadas angekommen tun sich neue Probleme auf, da wir die letzten Tage keinen wirklichen Internetzugang hatten, gab es keine Zimmerreservation zumal unsere Reisepläne sich auch so flexibel gestalten, dass Reservierungen eher hinderlich sind. Mit dem Taxi und einer Gefährtin, die wir ebenfalls auf dem Boot in Ibera kennengelernt haben, ging es in die Stadt, das erste Hostel schien geschlossen zuhaben, das erklärt auch warum niemand auf unser Anrufe vom Busbahnhof reagiert hat. Das zweite hatte keine Zimmer oder Betten, doch auf intensives Nachfragen konnten wir im Aufenthaltraum nachts um 2 Uhr unsere Schlafsäcke ausrollen mit der Maßgabe um 6 Uhr wieder rauszumüssen. Das war dann wirklich eine kurze Nacht. Am Folgetag war auch im Internet kein wirklich günstiges Zimmer zu finden, sodass wir nach einem Stadtspaziergang mit dem Bus ganz entspannt weiter nach San Ignacio gefahren sind, wo die Reserierung kein Problem war. Am Nachmittag haben wir dann noch die Jesuiten Mission von San Ignacio (Ruinen) besichtigt und genießen gerade die Ruhe in diesem kleinen Ort, nehmen uns etwas Zeit für die alltäglichen Dinge des Reisens, wie ihr hier seht und Wäsche ;) Zu unserem Glück wird die nächsten Tage der Winter auch zu Ende gehen sodass die Nachttemperaturen von 1 Grad auf ca 14 Grad steigen, sehr schön.Morgen geht es dann weiter nach Iguazu...