So, wir haben Einiges nachzuholen...
Koh Chang (die Elefanteninsel) war unser vorerst letzter Stopp im Südosten Thailands. Es gibt hier noch sehr schönen Wald, viele Berge und einige schöne Strände. Die Strände im Westen der Insel sind jedoch sehr gut besucht und man muss weit in den Süden der Insel fahren um einen ruhigeren Ort zu finden. Auf der Westseite ganz im Süden gibt es den Long Beach, das ist sicherlich der am wenigsten besuchte Strand der Insel. Die Rollertour dorthin gleicht zum Schluss zwar einer Endurostrecke, doch der Weg lohnt sich, wenn man etwas Abgeschiedenheit sucht. Nach ein paar Tagen auf Koh Chang und ausgiebigen Rollertouren hoch und runter, haben wir uns entschlossen dem Buddist New Year "Songkran" zu entfliehen. Das war uns einfach zu nass. Drei Tage lang feiern die Thais Neujahr und versuchen sich gegenseitig so nass wie möglich zu machen. Eimerweise wird man da als Fußgänger, Rad-, Motofahrer usw. übergossen - irgendwie traf es aber immer mehr den Beifahrer als den Fahrer...
Unsere "Flucht" führte nach Kambodscha und war dank dem völlig wahnsinnigen Mini-Van-Fahrer auch die wohl schlimmste Fahrt unserer Reise. Und auch die Grenzerfahrung war eine der interessantesten unserer Reise. Wir hatten schon Einiges gehört und gelesen - so haben wir zuerst die selbsternannte Gesundheitskontrolle
hinter uns gelassen und einfach ignoriert. Anschließend hieß es mit
den Grenzbeamten um das Visa feilschen. Es gibt zwar Preise, aber die stehen wirklich nirgendwo und die Information, die man vorher finden kann, entspricht auch nicht zwangsläufig der Realität und alles wird sowieso sagen wir mal sehr großzügig interpretiert... Da muss man schon die Ruhe weg haben, schließlich wollen sie einen am liebsten wieder nach Thailand zurück zum Geldautomaten schicken. Aber mit Sitzfleisch, Lächeln und Ruhe kommt man dem Preis, den man möchte, zumindestens ein Stück näher - ein wenig Kollaboration wurde allerdings trotzdem erwartet... (Hartnäckig auf einer Quittung zu bestehen, heben wir uns fürs nächste Mal auf).Wohl bemerkt haben alle Touris nach uns gleich noch viel mehr für die kambodschanische Freundschaft "spenden dürfen".
Von der Grenze nach Sihanoukville hatten wir schon ein
Busticket in Thailand gekauft und es hat (wider Erwarten?) tatsächlich funktioniert. Auch wenn man wieder eine ganze Weile warten musste, wenn man nicht für schnelleren Service bereit ist, das Portmonnaie aufzumachen. Wir haben uns für Lächeln und cool bleiben entschieden.
Was uns nicht ganz bewusst war, ist, dass man in Kambodscha auch Songkran feiert - hier heißt das nur Khmer New Year und wird ebenfalls für (mindestens) 3 Tage gefeiert. Auf das Nassspritzen wird aber verzichtet. Unsere erste Station, Sihanoukville, ist ein beliebter Urlaubsort in Kambodscha. Entprechend lebhaft ging es zu. Um auch diesem Trubel wieder zu entfliehen, ging es gleich weiter nach Kampot - da, "wo der Pfeffer wächst" und es schon viel ruhiger ist...
Kampot ist eine beschauliche Kleinstadt mit einer schönen Flusspromenade und einigen ganz gut erhaltenen französischen Kolonialbauten. Leider hatten einige Restaurants über die Feiertage zu, doch verhungert sind wir nicht. Wir hatten fantastisches Barracuda-Filet und bei unserem Ausflug nach Kep Krabben mit Kampot-Pfeffer. Hmm, wir bekommen gleich wieder Appetit, wenn wir daran denken :) Auch eine kleine Moto-Exkursion in die Bokor Mountains haben wir am 2. Feiertag unternommen in der Hoffnung auf etwas Ruhe und einen Blick auf den schönen Wald. Natürlich kam es anders, denn sehr viele Einheimische haben die freien Tage ebenfalls für Ausflüge (oft per LKW) genutzt. Und die angeblich mystischen Ruinen auf der Bergspitze sind mittlerweile mit einer Top-Straße angebunden und sehr nah an einem großen Resort/Casino. Aber der Nebel war so stark, dass man teilweise trotzdem kaum etwas sehen konnte und vom Trubel kaum etwas mitbekam. Nur der Straßenrand war gesäumt mit Familien beim Picknicken. Wir haben sogar Bier geschenkt bekommen.
Wir haben auch einen Tuk-Tuk-Ausflug über Land gemacht und dabei Höhlen, Reisfelder, Wasserbüffel, Salzseen und wie so oft hier viele fröhliche Kinder gesehen. Auf einer der berühmten Pfefferplantagen erfuhren wir mehr über diese besonderen Körner, die früher in keinem guten französischen Restaurant fehlen durften. So werden sie Grün sofort frisch verzehrt; wenn man sie gleich trocknet, wird es schwarzer Pfeffer; wenn sie reif werden, werden sie zum roten Pfeffer und wenn man die roten Körner trocknet, wird es weißer Pfeffer - also alles die gleiche Pflanze in verschiedenen Variationen.
In Kep haben wir diese Delikatesse dann mit ganz frischen Krabben genossen - definitiv das beste Essen in Kambodscha :)